Kleiner, feiner und etwas geheimer Pfad

Am Anfang steht da dieses Schild "Privatweg", aber nichts davon, daß es für Fußgänger verboten wäre. Und so sind wir rein. Schön zieht sich der Weg, der immer schmaler wird, durch Wald bis zu einer kleinen Gabelung, wo wir laut Karte wieder auf die Straße kommen sollten. Unsere Neugier treibt uns aber weiter auf dem "nicht existenten Weg" und führt uns zu einer bescheidenen Bank am Wasser, von wo wir sogar das neue Herrenhaus von Gut Stendorf sehen können.
Aber noch weiter führt der Pfad und wir folgen ihm. Weiter geht es und immer weiter, bis wir plötzlich aus dem Wald heraus kommen und zu einer Badestelle gelangen. Dort ist sogar einiger Betrieb. Ein Pärchen verabschiedet sich gerade, eine Dame zieht ihre Runden und zwei Dorfmädels haben ihren Spaß.
Wir widerstehen dem Drang, auch ins Wasser zu gehen, wir wissen ja nicht, ob wir nicht vielleicht umdrehen müssen und noch ein ordentliches Stück laufen müsen.
Nein, müssen wir nicht. Immer weiter geht es, am Ende mitten durch ein mit hohem Gras bestandenes Feld und wir landen mitten im Dorf, nur ein kleines Stück, wenige hundert Meter vom Dorfplatz, von wo aus wir gestatet sind.
Das ist doch mal ein echter Geheimtip!

Es sind die kleine Pfade, die eine Wanderung abwechslungsreicher, abenteuerlicher werden lassen.

Der zunehmend schmaler werdende Pfad erstreckt sich entlang eines steil abfallenden Uferbereichs des Stendorfer Sees. Der Pfad wirkt zwischenzeitlich recht verwildert und urig, ist aber tatsächlich sogar ein bestens markierter Rundwanderweg. Dieses lohnenswerte Teilstück gewährt immer wieder klasse Ansichten auf den See, auf knorrige Bäume und Wurzeln, auf das Herrenhaus von Gut Stendorf und bietet unterwegs auch einen gemütlichen Rastplatz direkt am Ufer. Am besten hat mir aber das Wiesenstück gefallen, auf dem genau an der jungen Schwentine entlangläuft.