Fahrrad-Highlight
Ort: Ketzin/Havel, Havelland, Brandenburg, Deutschland
Die vermutlich älteste Dorfkirche der Neugotik in der Mark befindet sich in Paretz. Die ehemalige Kirche war in ihrem Umfang bedeutend geringer, als sie sich heute zeigt. Um 1700 wurde ein Kirchenturm, teilweise in Fachwerk, errichtet. 1724 erhielt Paretz die erste kleine Glocke und 1725/27 schuf der Ketziner Tischlermeister Frentsche einen Rokoko-Kanzelaltar. Sie wurde 1797/98 umgebaut. Während des Umbaus erhielt die Kirche u.a. das noch heute vorhandene Bohlenbinderdach. Der Kirchturm wurde vollkommen neu gebaut und Königin Luise stiftete ein Orgelpositiv.
1856/57 wurde die Kirche erneut umgebaut. Sie erhielt zwei zusätzliche Fenster, der Kanzelaltar wurde entfernt und die Gutsloge wurde in eine Sakristei umgewandelt. 1894 wurde eine größere Orgel eingebaut, die das Orgelpositiv der Königin Luise ersetzte. Seit zwei Jahren ist die Kirche äußerlich wieder ein Schmuckstück und ist neben dem Schloss, der Remise u.v.a.m. in Paretz ein Ausflugstipp. Die illusionistische Deckenausmalung wurde neben alten, sichtbar gelassenen Befunden neu aufgetragen sowie der historische Kronleuchter restauriert und elektrifiziert. Ende 2008 erfolgte nach historischen Befunden die Ausmalung des Kirchenschiffs.
Besonders gut gefallen in Paretz hatte es offenbar auch dem Dichter und Reiseschriftsteller Theodor Fontane. So findet sich in seinem Werk „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ ein ganzes Kapitel über den Ort im Havelland. Darin widmet er sich in einem Abschnitt ebenso ausführlich mit der Kirche in Paretz: „Wie jetzt das Kirchlein sich präsentiert, sticht es jedenfalls sehr vorteilhaft von dem gegenübergelegenen Schloßbau ab […] . Eine indifferente Alltagsschönheit, die den Dünkel hat, keinen Schmuck tragen zu wollen.“
reiseland-brandenburg.de/poi/havelland/kirchen/kirche-paretz
2. Mai 2019
Alter Feldsteinbau, der von Gilly zu einer der ersten neugotischen Bauwerke umgeformt wurde. Offene Kirche, d.h. man kann die wundervolle alte Ausmalung bewundern!
14. Mai 2019
Ursprünglicher Feldsteinbau des 14. Jh., Umbau 1797/98 durch David Gilly, vermutlich älteste neugotisch überformte Kirche der Mark
24. Februar 2022
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