Poortersloge

Die ursprüngliche Poortersloge wurde zwischen ca. 1395 und 1417 erbaut und sollte der Treffpunkt der Handelselite von Brügge werden. Dort ließ sich die Gesellschaft des Weißen Bären nieder. Dieser um 1380 gegründete Brügger Ritterturnverein erhielt lange nach den legendären Heldentaten von Balduin I. von der Stadt die Erlaubnis, das Bild seines Maskottchens, eines schildtragenden Bären, in einer Nische in der Fassade anzubringen. Im 15. Jahrhundert wurde die Stadt Eigentümerin der Poortersloge. Im 16. Jahrhundert diente das Erdgeschoss als Übungsraum der Fechterzunft St. Michael. Von 1720 bis 1890 befand sich dort die 1717 gegründete Freie Kunstakademie. Dort wurde ein Anfang der urbanen Kunstsammlung geschaffen und bewahrt. Zwischen 1805 und 1825 wurde ein neues Gebäude im genau gleichen Stil als Erweiterung des bestehenden Gebäudes und teilweise über der gewölbten Kraanrei errichtet. Ein neuer Steinturm wurde gebaut. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Staat Eigentümer der Poortersloge und nahm darin die Abteilung Brügge des Staatsarchivs auf. Zur Erweiterung wurden zwei benachbarte Häuser in der Academiestraat gekauft. 1974 wurde die Poortersloge zusammen mit 75 anderen Gebäuden in Brügge unter Denkmalschutz gestellt. 2012 zog das Staatsarchiv in neue Gebäude in Predikherenrei um. 2014 wurde die Stadt Brügge erneut Eigentümerin der Poortersloge. Ende 2016 erhielt das Gebäude eine Funktion als Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst.

Die Poortersloge wurde zwischen 1395 und 1417 im Auftrag der damaligen Handelselite, der Brügger Bürger, erbaut. Dieser Bezirk war damals das Zentrum des internationalen Handels. Dort wurden Schiffe be- und entladen. Vom Turm aus konnten die Händler die Ankunft ihrer Schiffe beobachten. In unmittelbarer Nähe errichteten Handelsnationen ihre Nationalhäuser, in denen internationale Vertreter residierten und Waren lagerten. Die Brügger Bürger empfingen ihre Handelspartner in der Poortersloge.



Zwischen 1720 und 1890 diente die Poortersloge als Kunstschule. Die Brügger Akademie hatte dort ihre Klassenzimmer. Nach der Französischen Revolution beherbergte die Akademie auch Kunstwerke aus zerstörten Brügger Kirchen, darunter mehrere Tafeln flämischer Primitiven. Ende des 19. Jahrhunderts erhielt das Gebäude sein heutiges Aussehen und die Poortersloge wurde zusammen mit mehreren angrenzenden Häusern restauriert und ab 1912 als Staatsarchiv eingerichtet. Hundert Jahre später zog das Staatsarchiv fällig in ein neues Gebäude um auf Platzmangel.



Heute ist die Poortersloge ein Standort für zeitgenössische Kunst in Brügge. Jährlich werden zahlreiche Ausstellungen gezeigt, die von thematischen Projekten über Präsentationen von Privatsammlungen bis hin zu Einzelausstellungen zeitgenössischer Künstler reichen.

Quelle: Visitbruges

Die Poortersloge, auch Bürgerhaus oder Bürgerloge, ist ein denkmalgeschütztes Gebäude in Brügge in Belgien