Blick von der Schleuse
Blick von der Schleuse
Fahrrad-Highlight
Ort: Varel, Friesland Landkreis, Ostfriesland, Niedersachsen, Deutschland
Für viele Vareler und für ungezählte Besucher zählt die Vareler Schleuse zu den Orten, an denen man sich gerne aufhält und einen Blick über den Deich riskiert. Die Schleuse ist zugleich eine Erinnerung an Vareler Wirtschaftsgeschichte. 1846 wurde dort schon eine (handbetriebene) Schleuse errichtet, die 1977 durch die noch heute betriebene Dockschleuse ersetzt wurde. Drei Generationen lang wurde die Schleuse von der Familie Schütte bedient. Der letzte Schleusenwärter, Karl Schütte, verstarb 1980. Sein Großvater hatte die Schleuse 1846 zum ersten Mal geöffnet. Damals prosperierte die Vareler Wirtschaft. Eingeführt wurden Eisen, Kohle, Holz und Baumwolle, ausgeführt Stabeisen, Vieh und vor allem Ziegelsteine.Die erste handbetriebene Schleuse – „Spill, Schott un Boom“ erinnern heute in der Fußgängerzone am Wendehammer der Hindenburgstraße an jene Zeit – war 28 Fuß breit (ein Fuß = ca. 30 Zentimeter) und für Schiffe mit bis zu elf Fuß Tiefgang ausgelegt,die damals übliche Größe von Schiffen in europäischer Fahrt, wie Wilhelm Kuck in seinem Buch über die „Straßen von Varel“ schreibt.Ein Politikum war der Bau der neuen Schleuse, die seit 1984 den Namen Wilhelm-Kammann-Schleuse trägt nach dem verstorbenen Bürgermeister und Landtagsabgeordneten Wilhelm Kammann (1922 bis 1980). Kammann gehörte dem Niedersächsischen Landtag von 1959 bis 1978 an. Dabei gab es um die Finanzierung der Schleuse einen langen Streit mit dem Land, das wegen klammer Kassen 1974 von seinem ursprünglichen Plan abrücken wollte, die Schleuse zu erneuern. Der damalige Bürgermeister Wilhelm Kammann (SPD) und andere Kommunalpolitiker setzten sich sehr für einen Neubau ein. Schließlich konnte das Schleusenbauwerk doch noch gebaut werden. Die Schleuse wurde 1977 eingeweiht. Ihr Bau kostete damals 8,6 Millionen DM. Ihre Maße: Breite zwölf Meter, Drempeltiefe drei Meter. Sie kann Schiffe bis 60 Meter Länge und 8,50 Meter Breite passieren lassen, die einen Tiefgang von 3,5 Meter haben dürfen. Gegründet wurde mit dem Bau der Schleuse damals auch der Zweckverband Vareler Hafen, in dessen Obhut die Schleuse heute steht. Beteiligt sind Stadt Varel und der Landkreis Friesland
22. Mai 2022
Du kennst dich aus? Melde dich an, um einen Tipp für andere Outdoor-Abenteurer hinzuzufügen!