Hänichen- oder Mittelmühle in Lockwitz

Wann die Mittelmühle an der Preußerstraße in Lockwitz erbaut worden ist, ist aus den Gerichtsbüchern nicht genau zu ersehen. Im Erbregister von 1547 wird sie nicht genannt, da sie dem Erbherren von Oberlockwitz gehörte und deshalb nicht zinspflichtig war.
Der Mühlgraben wurde 1569 zum ersten Mal im Gerichtsbuch erwähnt. Er mündete bis zur Erbauung der Niedermühle in 1696 kurz unterhalb der Mühle wieder in den alten Lockwitzbach. Sie war zuerst nur eine Mahlmühle und besaß drei Gänge mit einem unterschlächtigen Wasserrad. Von 1760 bis 1805 war die Mühle ständig verpachtet. 1809 kaufte sie Johann Peter Schrumpf aus Dresden. Dieser errichtete sogleich ein neues Seitengebäude, anschließend baute er die Scheune und die Brücke von Grund neu auf. Bereits ein Jahr später wird die Mühle um eine Hirsestampfe erweitert.
Vermutlich stammten auch die umfänglichen Bauten des Wehres, was bis 1925 bestand, und das mit Sandstein ausgemauerten Flussbettes oberhalb des Wehres aus dieser Zeit. Der ebenfalls mit Sandstein eingefasste Mühlgraben ist heute in Teilen noch vorhanden, letztmalig wurde er 1904 und 1957 in Standgesetzt. Beim Augusthochwasser des Lockwitzbaches 2002 ist das automatische Segmentwehr an der Tögelstrasse schwer beschädigt und seitdem außer Betrieb. Der abgehende Mühlgraben zur Mittelmühle und Niedermühle führt seitdem kein Wasser mehr und die Natur nimmt ihn langsam wieder in Besitz. Heute ist die Mühle und die Gebäude drumherum Wohnraum.