Burgruine Rattenberg

Von der Ruine Rattenberg hat kann man eine schöne Aussicht auf Rattenberg und Kramsach.

Die Burg wurde erstmals im Jahr 1254 urkundlich erwähnt, dürfte aber um 1000 von der Familie Rapotonen erbaut worden sein, die damals als Lehnsherren des Bischofs von Regensburg die Herrschaft über das Unterinntal innehatte. Sie war eine wichtige Grenzfestung des Herzogtums Bayern gegenüber Tirol und Sitz des Gerichts Rattenberg und erstreckte sich vom Ziller bis nach Kundl. Am Fuße der Burg entstand eine Siedlung, die 1254 das Marktrecht und 1393 das Stadtrecht erhielt, was eine Befestigung der Stadt erforderlich machte. Zu diesem Zweck wurde eine Stadtmauer errichtet, in die die Burg eingegliedert wurde.
1504 fiel Rattenberg an Tirol. Kaiser Maximilian I. ließ die Burg zur Festung ausbauen. Als Kurfürst Max Emanuel 1703 im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges („Bayerischer Rummel“) mit seinen Truppen in Tirol einmarschierte, war Rattenberg hart umkämpft. Nach kurzem Widerstand wurde die Festung zunächst von Bayern eingenommen, dann aber mit grausamer Rache von Gutsbesitzern und Bauern zurückerobert. Nachdem Joseph II. 1782 alle Festungen in Tirol mit Ausnahme von Kufstein aufgegeben hatte, wurde auch Rattenberg verkauft und dem Verfall überlassen. 1905 übernahm die Stadt die Ruine und ließ nach und nach Sicherungsarbeiten durchführen. Seit 1951 finden im Innenhof des Schlosses Open-Air-Shows statt. Die unteren Stockwerke des östlichen Bergfrieds vor der mittelalterlichen Burg sind erhalten. Der Zugang erfolgt über eine steile, in den Fels gehauene Treppe. Die Burgruine mit Resten der Stadtbefestigung steht unter Denkmalschutz.

Rattenberg an sich ist ja schon ein großartiges kleines Städtchen, bei dem man sich in die Zeit zurück versetzt fühlt. Die Burgruine ist nochmal ganz was besonderes. Ursprünglich war sie im 15. Jahrhundert als reine Militärfestung geplant, schon bald aber wurde sie zum Verwaltungszentrum der Stadt. Die Burg war im 16. Jahrhundert neben der Festung Kufstein eine der bedeutendsten im Tiroler Unterland.
Heute dient der Schlossberg mit den Überresten der Burg als Aussichtsplattform mit grandiosem Blick über Rattenberg und das untere Inntal und im Sommer gibt es hier ein Freilufttheater mit regelmäßigen Aufführungen.