Wander-Highlight
Paula ist eine Holländermühle, die 1863 in Broitzem (heute Braunschweig) errichtet wurde und seit 1912 in Steinhude steht. Sie ersetzte eine alte Bockwindmühle von 1670 an diesem Standort, die durch einen Blitzschlag 1911 zerstört wurde.
Die Windmühle "Paula“ ist ein achtseitiger Holz-Erdholländer auf niedrigem Steinsockel. Das Mühlengehäuse besteht aus auf einem massiven Holzbalkengerüst angebrachten Holzplatten. Charakteristisch sind die gerade ausgeführten konischen Außenwände (ca. 25° zur Senkrechten), wie sie in Mecklenburg (Mühle Alt Schwerin) häufiger anzutreffen sind, im Gegensatz zu den in den Niederlanden und in Norddeutschland verbreiteten konkaven Holz-Mühlentürmen auf hohem Steinsockel. Die Mühle hat inklusiv Kappe vier Stockwerke (Böden: Sackboden, Mahlboden, Aufzugsboden und Kappenboden) mit zwei Mahlwerken, einem Walzenstuhl, einem eisernen Räderwerk, einem Mehlsichter und auch einem Fahrstuhl. Die Flügel werden mit von innen (durch die Flügelwelle) gesteuerten Jalousieklappen reguliert.
25. Mai 2017
Die Windmühle "Paula" auf dem Kaninchenberg ist die letzte funktionsfähige Windmühle von ehemals 17 Mühlen rund ums Steinhuder Meer.
Diese traditionelle Windmühle gilt heute als architektonisches Denkmal und wird vom "Verein zur Erhaltung der Steinhuder Windmühle e.V." instandgehalten.
1. August 2020
1935 erhielt die Windmühle ein neues Flügelkreuz. 1945 wurde sie nach entstandener Stilllegung während des Zweiten Weltkrieges geplündert. 1948 wurde der Betrieb nach Wiederaufbau und Instandsetzung durch die Firma Huischen wieder aufgenommen, unter Verwendung von Teilen anderer zerstörter Mühlen, dazu Einbau eines Getreidesilos und eines Saatgutreinigers.
Nach einem Orkan im Februar 1962 wurde ein Großteil der Mühle schwer beschädigt: die Flügelwelle sprang aus dem Vorderlager, das Kammrad brach, drei der vier Flügel fielen auf das Dach der Mühle und zerstörten es. Die Nutzung der Mühle war jedoch für die damaligen Anteilseigner wegen inzwischen neugebauter Dampfmühlen in der Region ohne weiteres Interesse und damit auch die Reparatur der Mühle. 1963 wurde der “Verein zur Erhaltung der Steinhuder Windmühle e.V.” gegründet. Er beauftragte im selben Jahr die Instandsetzung der Mühle. Der Neubau der Kappe und der Jalousieflügel wurde durch die Firma Huischen ausgeführt, die Maschinenfabrik Weymann aus Osnabrück goss ein neues Kammrad, eine weitere Herrichtung der Mühle „Paula“ erfolgte aus Einzelteilen anderen Mühlen.
Risse im Fundament und in einigen Balken, dazu Schäden am Aufsatzzahnkranz und Krühmechanismus führten 2001 zur Stilllegung der Mühle. Von 2004 bis Mai 2005 wurde das Mühlengebäude saniert. Weitere Restaurierungsarbeiten des Innenbereiches sind notwendig, um die Mühle auch wieder „mahlfähig“ zu machen.
Von den ehemals acht Windmühlen rund um das Steinhuder Meer, die noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Steinhude, Großenheidorn, Altenhagen, Winzlar, Mardorf, Schneeren und zwei in Bergkirchen in Betrieb waren, ist die Steinhuder Mühle „Paula“ die einzige noch vollständig mit ihrer technischen Einrichtung erhaltene Mühle. Die Mühlen dienten früher den Fischern und Seglern mit ihren Flügeln als Windrichtungsanzeiger.
Quelle: Wikipedia
18. März 2022
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