Das Wasserschloss

Die Grundmauern sind freigelegt und die Besichtigung auch der Ausstellung ist gratis.

Lanaken war im 9. Jahrhundert der Ort, an dem die Viehzucht Karls des Großen untergebracht war, als dieser in Aachen residierte. Auf einer sandigen Stelle wurde zunächst eine Burgruine errichtet, die Borgergraaf, die um 1180 durch eine Wasserburg ersetzt wurde. Der Bau der von einem Wassergraben umgebenen und nur über eine Zugbrücke zugänglichen Burg erfolgte in mehreren Phasen, die um 1425 mit dem Umbau zur Burg abgeschlossen wurden. Aus dieser frühesten Zeit stammen der Torturm, ein rechteckiger Brunnen und die Kapelle. Es wurden keine Spuren eines Bergfrieds gefunden, der dort gewesen sein muss. Die Kapelle erhielt an der Nordseite einen Anbau, vermutlich als Wohnsitz für die ersten Burgkapläne. Gegen den Wall erhob sich ein rechteckiger Garnisonsturm und zentral gegenüber dem Torhaus wurde ein großer Palas, die Residenz des Herrn, errichtet. Die Burg war von drei Wassergräben umgeben. Ab 1227 gehörten die Herren von Pietersheim zu den wichtigsten Vasallen des Grafen von Loon. Der Wohlstand der Burg endete 1378, als die Burg von Truppen des Fürstbistums Lüttich und einer tongerischen Miliz teilweise zerstört wurde. Der Garnisonsturm und das Kapellenanbauwerk blieben verbrannt und halb abgerissen; die Brandflecken sind noch sichtbar. Nach 1378 wurde der Ort zeitweise verlassen. Im Jahr 1410 gelangte die Herrschaft durch die Heirat von Richard II. van Merode (1370–1446) mit Beatrix van Pietersheim (1392–1450) endgültig in den Besitz des Hauses Merode, wodurch Johan IV. van Merode zum ersten Herrn von Pietersheim wurde. Die baufällige Burg wurde in ein Schloss im hochgotischen Stil umgebaut. Jan IX. van Merode ließ zwischen 1576 und 1579 eine Reihe von Befestigungsanlagen errichten. Alexander Farnese sah in der Wasserburg einen idealen Standort für sich während der Belagerung von Maastricht im Jahr 1579. Er schloss den Burgherrn in der unterirdischen Kapelle ein. Um der Zerstörung zu entgehen, gab der Burgherr sein Schloss auf, um es 1587 geplündert und schwer beschädigt wiederzugewinnen. Von da an verlor das Schloss seine Funktion als Residenz. Zwischen 1716 und 1721 erfolgte der Wiederaufbau, um die Hochzeit zwischen Jan Filips Eugeen van Merode (1674–1732) und Charlotte Wilhelmine Amalie Alexandrina van Nassau-Hadamar (1703–1740), Tochter von Frans Alexander, zu ermöglichen. Die Herrschaft Pietersheim blieb bis zur Aufhebung der Herrschaft im Jahr 1794 im Besitz des Hauses Merode. 1926 wurde das nahegelegene Schloss Pietersheim erneut fertiggestellt und an der Stelle des ehemaligen Wasserschlosshofes errichtet.

Leider ist die Wasserburcht gerade nicht begehbar.