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Bergwerkstollen Grube Bergkrone

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Ort: Uersfeld, Vulkaneifel, Rheinland-Pfalz, Deutschland

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Tipps
  • Sehr schön gestalteter Eingang zu einer ehemaligen Grube, die „Bergkrone“. Hier wurde Baryt in zwei Stollengängen abgebaut.

    • 19. November 2020

  • Die bergbauliche Gewinnung der Schwerspat-Vorkommen haben Uersfeld über mehr als 100 Jahre als Bergbaudorf geprägt.

    Im Boden bei Uersfeld befindet sich das relativ seltene Mineral Baryt, das an mehreren Stellen als weiß- oder rosagefärbte Steine an der Oberfläche vorkommt und bis zu 4 m dicke unterirdische Adern bildet. Schwerspat oder Baryt (BaSO4) ist ein verbreitetes Gangmineral mit einer hohen Dichte, das in vielfältigen Formen auskristallisiert worden ist. Das Mineral besteht je nach Reinheitsgrad bis zu 95 % und mehr aus Bariumsulfat, einem schwerlöslichen Salz. Mit 4,5 g/cm3 hat Baryt eine hohe Dichte, die auch den Namen „Schwerspat“ erklärt. Eisen hat zum Beispiel im Vergleich eine Dichte von 7,9 g/cm3.
    Weitere Fundorte in Deutschland sind beispielsweise das Sauerland, das Lahn-Dill-Gebiet, der Spessart, der Schwarzwald und der Harz. Das Mineral wird unter anderen in der Farbindustrie, als Füllstoff in der Papier-, Textil- und Kunststoffindustrie und als Kontrastmittel in der medizinischen Röntgendiagnostik genutzt.

    Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden bereits in den Gemeinden Uersfeld, Kötterichen, Horperath, Gunderath und Oberelz mehrere Grundstücke zwecks Ausbeutung Baron von Lockkorst aus Wiesbaden verpachtet. (Beschreibung Rheinland-Pfälzischer Bergamtsbezirke Bd. 4, Bergamt Koblenz, 1979). 1857 erfolgte nach den Akten des Bergamtes Koblenz die Erlaubnis zum Abbau. Die dortigen Vorkommen reichten für mehr als 100 Jahre. Zunächst wurde der Baryt im Tagebau gewonnen und später wurde auf Untertagebau umgestellt.
    Um 1900 begann man, als die „Gewerkschaft Bergkrone“ mit Verwaltungssitz in Köln das Schürfrecht erwarb, das schwere Mineral umfänglich abzubauen. 1930 war die Grube durch zwei Seilfahrschächte erschlossen. Die Bergleute arbeiteten in 65 Metern Tiefe.
    Das rohe Material wurde aufgearbeitet. Dies erfolgte durch Waschen und anschließendes manuelles Auslesen von minderwertigen Gesteinsbrocken. Diese Arbeiten wurden hauptsächlich von Frauen durchgeführt. Der feinkörnige Baryt wurde danach mit Hilfe einer speziellen Setzmaschinenwäsche aufbereitet.
    Der gereinigte Rohstoff wurde mittels einer 1902 errichteten Drahtseilbahn zu der 1,8 Kilometer entfernten Verladestation am Bahnhof Uersfeld an der Bahnlinie Gerolstein-Andernach befördert und in Wagons verladen. Über Brohl am Rhein und Holland gelangte der Rohstoff ins europäische Ausland und nach Übersee.

    Das Bergwerk wurde 1933 von der „Sachtleben AG“ übernommen. Im November 1944 kam die Förderung durch die Kriegsereignisse zum Erliegen. Unter beträchtlichen Schwierigkeiten wurde die Grube in den Jahren 1947/48 wieder in Betrieb genommen.
    Nach 1948 nahm die Barytförderung ständig zu und erreichte 1963 mit 28 343 t ihren Höhepunkt. Durch den zugenommenen Abbau reduzierten sich die abbaubaren Vorkommen. Als eine neue, auf der benachbarten Gemarkung Kötterichen errichtete Schachtanlage keine zufriedenstellenden Ergebnisse ergab, beschloss die Betreibergesellschaft die Schwerspatförderung aufzugeben. Am 30. April 1967 wurde der Abbau eingestellt und der Belegschaft bis auf acht Personen für die Durchführung der Stillegungs- und Sicherungsarbeiten gekündigt. Am 30. Juni 1967 folgte die endgültige Stilllegung.

    Die seit 1967 stillgelegte Grube wird seit 1968 für das Kreiswasserwerk Cochem-Zell als Wasserspeicher genutzt. Heute erinnern noch die nahe gelegene Direktorenvilla von 1921, einige Ruinen, Abraumhalden, ein Brunnen in der Ortsmitte von Uersfeld (1985) und drei Bergwerksloren (1998) am westlichen Ortseingang von Uersfeld an die „Kaul“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 1, Station 21).

    (Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)

    • 30. Mai 2019

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