St Viktor-Brunnen

Der Sankt Viktors- oder Vögelsbrunnen befindet sich in guter Gesellschaft von drei weiteren Brunnen in Guntersblum, dem Rumpelsborn, dem Julianenbrunnen und dem Erbesbrunnen. Er allein muss jedoch so bedeutend gewesen sein, dass er mit zwei hintereinander liegenden Gewölben, einem Sandsteintrog und einem Sandsteingerinne ausstaffiert wurde. Abgeleitet wohl ursprünglich vom Heiligen Patron Viktor veränderte sich der Name nach seiner lateinischen Bedeutung des "Siegreichen" im Laufe der Jahrhunderte im Volksmund zu "Vichel" und zu "Fechel", was heute noch der Dialektausdruck für Vögel ist. Um die Zeit des Dreißigjährigen Krieges, nach 1680, fand man in den Aufzeichnungen des Gerichtsschreibers Johann Philipp Lindt die Quelle als "Vögelsbrunn" beschrieben.
Schaut genau: Über der Brunnenstube befindet sich ein charakteristisch charrierter Stein, das Falzprofil und seine Form als "Viertelmond-Sichel" vermitteln den historischen Charme. Bewundert das Thympalon und nehmt die Herausforderung an: Beugt euch über die Brunnenanlage und entziffert die Botschaft!
"Den ermideten Arbeiter zu Erquicken gewidmet: von Jacob Wilhelm Resch IV Guntersblum - verfertigt durch Maurermeister Martin Diehl 1815".
Im Jahr 1815 behauen und gemeiselt, sitzt dieser Widmungsstein nach 44 Jahren Exil wieder an seinem Platz.
Quelle: Infotafel der Ortsgemeinde Guntersblum

Dieser Brunnen befindet sich etwas unterhalb einer Wiese und ist daher leicht zu übersehen. Wer jedoch an sonnigen Tagen in den Weinbergen herumstromert, wird die schattige Sitzbank unter dem Baum zu schätzen wissen.

In meiner Tourenbeschreibung heißt der Brunnen auch Vögelsgärtenbrunnen. Hier läuft der RheinTerrassenWeg entlang. Es ist auch ein schöner Platz für eine Pause.