Wander-Highlight
Ort: Frankeneck, Bad Dürkheim, Pfälzerwald, Rheinland-Pfalz, Deutschland
Wieder ein sehr romantischer Brunnen mitten im Wald.
Helmuth Weitzel und Albert Kuhn sind bekannt für ihr großes Engagement um die
Erhaltung der zahlreichen Esthaler Brunnen und Quellen. Jetzt haben die Beiden
einen neuen Brunnen gebaut. Den Hengstental Brunnen.
Der neue Brunnen steht am Ende des Hengstentals, dort wo eine Quelle aus dem
Berg klares Wasser hervorbringt, das talabwärts bis hin zur Kreisstraße fließt. Das
Wasser versickert in den dortigen Wiesen oder je nach Jahreszeit fließt es mit dem
Wasser des Wögelbrunnen und Tränkenbrunnen Richtung Sattelmuhle.
Das Hengstental hat seinen Namen deshalb, so beschreibt es die Ortschronik, da sich
dort in früheren Zeiten eine Pferdewechselstation befunden hat.
In einer einwöchigen Arbeitsaktion haben Helmuth Weitzel und Albert Kuhn erst
das Gelände von Geäst befreit, die Quelle offengelegt und fachmännisch gefasst.
Jetzt sprudelt aus einem metallenen Rohr das frische Quellwasser zuerst in einen
kleinen Sandsteintrog, dann weiter in ein neu angelegtes kleines Biotop, weiter in
den gewohnten Lauf talwärts. Ein schöner Brunnenstein mit der Inschrift
„Hengstental Brunnen 2020“ ziert die neue Anlage. Der Stein stammt aus dem
Bereich des Bildstöckels, erklärt Helmuth Weitzel, der den Stein meisterlich
behauen hat.
18. November 2021
Der „Äscher“ gewann durch Verbrennen von Holz Pottasche, ein kohlensaurer Kalk, den man zur Herstellung von Ätzkalk, Seife und Glas benötigte. Er
machte sich im Wald sesshaft, baute sich eine Hütte und rodete ein Waldstück zur
Anlage eines Gartens. Im gleichen Maß wie sich die Siedlung vergrößerte musste
immer mehr Wald gerodet und zu Nutzfläche gewandelt werden, wovon die
Flurnamen „Altes, Großes, und Neues Rod“ (heute „Rott“) noch Zeugnis geben. Der
„Äscher“ brachte seine Erzeugnisse in die Ortschaften der Rheinebene hinaus und so
erfuhr der von der Hochstraße über Esthal führende Weg bald eine Verlängerung
über die abfallende Höhe nach Osten hin bis zu dem schon 987
entstandenen Kloster Lambrecht, bzw. dem schon vorher bestandenen Dorf
„Gräfenhausen.“
Das Historische Siedlungsnamensbuch von M. Dolch, A. Greule (Speyer 1991)
beschreibt die Namensgebung von Esthal als „Eschental“. Im „Eschental“ wurde
Holz in größeren Mengen verbrannt, um Asche zu gewinnen. Diese wurde in
Glashütten, in Schmelzwerken und zur Seifenherstellung benötigt.
Ist im Hengstental der Ursprung von Esthal? Eine interessante Überlegung und
schöne Vorstellung, die natürlich erst einmal in den Bereich der Fantasie und
Spekulation abgelegt werden muss. In unmittelbarer Nähe wurde unterhalb des
heutigen Wögelbrunnens ein steinerner Altarstein aus der Römerzeit gefunden, ja es
soll dort sogar eine Haus aus dieser Zeit gestanden habe. Oberhalb des Hengstentals
verlief eine Höhenstraße, die Römerstraße
war auch nicht weit.
Aufschluss darüber würde sicherlich eine
genauere Untersuchung der Stelle und
eine chemische Analyse der schwarzen
Erde geben. Aber das ist eine andere
Geschichte.
25. Januar 2022
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